Freitag, 14. August 2009

grundlegender Schutz gegen Shaitan

Eine grundlegender Schutz gegen den Shaytan



Dies ist die Übersetzung eines Kapitels aus dem Buch „Tafsir Al-Mu´auidhatain“, welches wiederum aus dem Buch „Bada´i al Faua`id“ von Imam Ibnul Qayyim, möge Allah ihm barmherzig sein, entnommen wurde. Die Übersetzung ist aus dem Englischen erfolgt.





Zehn Mittel, anhand derer sich der Muslim gegen das Übel des Shaytans verteidigen kann:



1. Das Zuflucht Suchen bei Allah vor dem Shaytan



Allah, der Allmächtige sagt:

„Und wenn dich vom Shaytan eine Eingebung aufstachelt, dann suche Zuflucht bei Allah, denn Er ist ja der Allhörende und Allwissende.“ (Fussilat:36)


Und in einem anderen Vers lesen wir: „

Und wenn dich vom Shaytan eine Eingebung aufstachelt, dann suche Zuflucht bei Allah, denn Er ist ja Allhörend und Allwissend.“ (Al A´raf:200)


Wie bereits zuvor [in dieser Abhandlung] erwähnt, bezieht sich das Hören hier auf das Erhören von Gebeten und nicht nur auf das Hören im Allgemeinen.

Beim genauen Betrachten der Verse stellen wir fest, dass die Beschreibung „der Allhörende und Allwissende“ durch das Pronomen „Er“ betont wird. Dies stellt die direkte Verbindung zu Ihm her und begrenzt sie auch auf Ihn. Außerdem ist im ersten Vers der bestimmte Artikel „der“ zur Betonung hinzugefügt und er ist aufgrund des Zusammenhangs nötig, wobei er im zweiten Vers nicht nötig ist und daher ausgelassen wird.

Der Befehl bei Allah Zuflucht zu suchen kommt im ersten Beispiel nach dem für jede Seele schwersten Befehl überhaupt und zwar das Schlechte mit Gutem zu beantworten. Dieser Befehl kann nur von den Geduldigen und Standhaften eingehalten werden und wie Allah sagt, von dem, der gewaltiges Glück hat.

Der Shaytan lässt es nicht zu, dass der Mensch diesem Befehl nachkommt. Vielmehr macht er dem Menschen vor, dass dieser schwach und entwürdigt sei und dass sein Feind Macht über ihn habe. So veranlasst und verlockt er den Menschen dazu, Rache nehmen zu wollen.

Wenn der Shaytan es nicht schafft den Menschen zur Rache zu bewegen, dann überzeugt er ihn dazu, seinen Feind zu vernachlässigen, indem er ihm weder Gutes noch Schlechtes tut. Nur derjenige, der es schafft Schlechtes mit Gutem zu beantworten, bezwingt den Shaytan und zieht Allahs Belohnung dem Diesseits vor. Dies ist also die gepriesene Eigenschaft und dies ist es wonach wir streben sollen. Allah sagt:

„Und wenn dich vom Shaytan eine Eingebung aufstachelt, dann suche Zuflucht bei Allah, denn Er ist ja der Allhörende und Allwissende.“ (Fussilat:36)


In der Sura Al A´raf fordert Allah die Person jedoch nicht auf, schlechte Taten mit guten zu beantworten sondern die Toren (Unwissenden) abzulehnen und sich von ihnen abzuwenden. Dieser Befehl ist einfacher in die Tat umzusetzen, denn die Begehrlichkeit und die Versuche des Shaytan die Person davon abzuhalten sind geringer als bei dem vorigen Befehl das Schlechte mit Gutem zu beantworten.

Imam Al-Buchari berichtet über ´Adiy Ibnu Thabit von Sulaiman Ibnu Surad, dass dieser sagte: „Einmal saßen wir gemeinsam mit dem Propheten e als zwei Männer sich beschimpften. In seinem Zorn errötete das Gesicht des einen Mannes, worauf hin der Prophet e sagte: Ich kenne ein Wort, dass beseitigen würde, was gerade mit ihm vorgeht.Wenn er sagen würde: Ich suche Zuflucht bei Allah vor dem verfluchten Shaytan, dann würde sein Zustand sich ändern. (...)“




2. Das Lesen der Suren Al-Falaq und An-Nas

Diese beiden Suren zu lesen hat eine großartigen Effekt, um Shaytan zu überwinden und sich vor seinem Übel zu schützen. Deswegen sagte der Prophet e:

„Die Zuflucht Suchenden können es nicht besser machen (als mit diesen beiden Suren).“ (An-Nasaa`i)

Es wird überliefert, dass der Prophet e bei Allah Zuflucht suchte, indem er diese beiden Suren jede Nacht vor dem Schlafen gehen las. Außerdem empfohl er ´Uqbah sie nach jedem Gebet zu lesen (At-Tirmidhi).


Desweiteren wird über den Propheten e überliefert, dass er sagte:

„Dem, der diese beiden Suren und die Sure Al-Ichlas morgens dreimal und abends dreimal

liest, sind sie genug an Schutz vor allem Schlechten.“ (At-Tirmidhi)




3. Das Lesen der Ayatul-Kursi

Muhammad Ibnu Sirin überliefert über Abu Hurairah: „Der Gesandte Allahs übertrug mir die Verantwortung für die Zakah des Ramadan [Zakatul Fitr].
Jemand kam und begann einiges von dem Essen mit seinen Händen abzuschöpfen. Ich fasste ihn und sagte ihm: „Bei Allah, ich werde dich zum Gesandten Allahs e bringen.“ Da sagte der Mann: „Ich bin bedürftig und habe Familie und ich brauche es unbedingt.“ Dann ließ ich ihn gehen und als ich morgens aufwachte, sagte der Gesandte Allahs e zu mir: „Oh Abu Hurairah, was hat dein Gefangener gestern gemacht?“ Ich sagte: „Oh Gesandter Allahs, er hat sich bei mir sehr über seine Situation beklagt und über seine Familie, da hatte ich erbarmen und habe ihn gehen lassen.“ Da sagte er e : „Er hat dich belogen und er wird wiederkommen.“ Da wusste ich, dass er wiederkommen würde, weil der Gesandte Allahs gesagt hatte, er würde wiederkommen.“ Die Szene wiederholte sich noch zweimal und beim letzten Mal sagte der Dieb: „Lass mich gehen, dann bringe ich dir Worte bei, die Allah dir nützlich sein lassen wird.“ Da sagte Abu Hurairah: „Was ist das?“ Da sagte er: „Wenn du ins Bett gehst, dann lies Ayatul-Kursi bis zum Ende. Wenn du dies tust, dann wird dich ein Schützer von Allah beschützen und der Shaytan wird sich dir bis zum Morgen nicht nähern.“ Dies erzählte er dem Propheten e, der sagte: „Er hat dir die Wahrheit gesagt, obwohl er ein Lügner ist und er selbst war der Shaytan.“(Al-Buchari)


So Allah will, werden wir, mit seiner Hilfe und Unterstützung, diesen Vers noch einmal separat erläutern, um die darin verborgenen Schätze und den wunderbaren Effekt des Schutzes vor Shaytan genauer zu betrachten.



4. Das Lesen der Sure Al-Baqarah

Suhayl überliefert in einer authentischen Überlieferung von seinem Vater, der über Abu Hurairah berichtet, dass der Prophet e sagte: „Macht eure Häuser nicht zu Gräbern. Shaytan betritt niemals ein Haus, in dem die Sure Al-Baqarah gelesen wird.“ (Muslim)



5. Das Lesen der letzten zwei Verse der Sure Al-Baqarah

Abu Mas´ud al Ansari bestätigt in einer authentischen Überlieferung, dass der Gesandte Allahs e sagte: „Die letzten beiden Verse der Sure Al-Baqarah sind genug für den, der sie nachts liest.“ (Al-Buchari)

Zudem berichtet An-Nu´man Ibnu Bashir, dass der Prophet e sagte:

„Wahrlich, Allah hat 2000 Jahre bevor Er alles erschaffen hat, ein Buch geschrieben. In diesem Buch sind zwei Verse offenbart, durch die die Sure Al-Baqarah vervollständigt wird. Das Haus, in dem sie drei Nächte hintereinander gelesen werden, kann von Shaytan nicht betreten werden.“ (Al-Haithami in Majma az-Zauaa`id, Band 6 Seite 312)



6. Den Anfang der Sure Ghafir lesen

Vom Anfang der Sure, die mit den Buchstaben „Ha-Mim“ beginnt, bis zum Ende des zweiten Verses und Ayatul Kursi zu lesen, ist ein weiterer Schutz gegen das Schlechte. ´Abdur-Rahman Ibnu Bakr Ibnu Mulaykah (Al-Mulayki) berichtet von Zararah Ibnu Mus´ab, der von Abu Salamah berichtet, der von Abu Hurairah berichtet, dass der Gesandte Allahs e sagte:
„Derjenige, der aus der Sure Al Mum`min von „Ha-Mim“ bis zu dem Vers, der mit „Zu ihm ist der Ausgang.“ endet und Ayatul Kursi am Morgen liest, der wird bis zum Abend geschützt sein. Derjenige, der sie am Abend liest, wird bis zum Morgen geschützt sein.“ (At-Tirmidhi. Al-Albani sagte in Da´iful Jami´ (5781): schwach)


Auch wenn diese Überlieferung ´Abdur-Rahman Al-Mulayki beinhaltet, der schwach ist, wird sie von vielen anderen Überlieferungen gestärkt, die das Lesen der Ayatul Kursi erwähnen.



7. Einhundert Mal zu sagen:

„La ilaha illa Allahu uahdahu la sharika lah, lahul mulk ua lahul hamd, ua hua ´ala kulli shayin qadir.“ (Es gibt keinen Gott außer Allah alleine, Er hat keinen Partner. Aller Besitz gehört Ihm und alles Lob gebührt Ihm. Und Er hat zu allem die Macht.)

Abu Hurairah berichtet, dass der Gesandte Allahs e sagte: „Derjenige, der einhundert Mal am Tag folgendes sagt: La ilaha illa Allahu uahdahu la sharika lah, lahul mulk ua lahul hamd, ua hua ´ala kulli shayin qadir, für den ist es als hätte er zehn Sklaven frei gelassen, der bekommt einhundert gute Taten gut geschrieben, einhundert schlechte Taten werden ihm verziehen und er wird bis zum Abend vor dem Shaytan geschützt sein. Niemand kann etwas Besseres bringen, außer demjenigen, der es öfter gesagt hat.“ (Al-Buchari, Muslim)


Dies ist ein großartiger Schutz vor dem Shaytan und es ist nicht schwer für den, dem Allah es leicht macht.



8. Andauernd Allahs des Allmächtigen gedenken

Allahs die ganze Zeit zu gedenken, ist der beste Schutz gegen den Shaytan. At-Tirmidhi berichtet von Al-Harith Al-Ash´ari, dass der Prophet e sagte:

„Allah befahl Yahya, dem Sohn von Zakariya fünf Worte [Befehle] zu befolgen und Bani Isra`il aufzufordern sie ebenfalls zu befolgen. Er schob es auf dies zu tun, bis ´Isa zu ihm sagte: „Wahrlich, Allah hat dir befohlen diese fünf Worte zu befolgen und sie Bani Isra`il aufzutragen. Entweder du tust es oder ich werde es selbst machen.“ Da sagte Yahya: „Ich befürchte, dass die Erde mich schlucken wird oder dass ich bestraft werde, wenn du es tust.“ Er versammelte also sein Volk in der Moschee in Jerusalem, bis diese so voll war, dass die Leute im Hof Platz nehmen mussten. Dann sagte er: „Allah hat mir befohlen, mich nach diesen fünf Worten zu richten und Er hat euch befohlen dies auch zu tun. Das erste davon ist, Allah alleine anzubeten und Ihm nichts beizugesellen. Das Gleichnis dessen, der Allah einen Partner zuschreibt, ist das eines Mannes der einen Sklaven von seinem eigenen Geld und Gold gekauft hat. Nachdem er dem Sklaven das Haus und das Feld gezeigt hat, trägt er ihm auf zu arbeiten und die Erträge der Arbeit zu ihm zu bringen. Der Sklave arbeitet zwar, aber bringt die Erträge zu jemand anderem als seinem Herrn. Wer von euch würde solch ein Verhalten von seinem Sklaven akzeptieren?

Allah befiehlt euch das Gebet zu verrichten. Wenn ihr betet, dann wendet euer Gesicht nicht ab, denn Allah wendet Sein Angesicht dem andächtig Betenden zu, solange dieser nicht umherblickt.

Ich trage euch auf zu fasten. Derjenige, der fastet ist wie ein Mann, der einen Beutel hat, in dem sich eine Flasche mit Parfüm befindet. Der Duft des Parfüms zieht seine Freunde an und sie bewundern den Duft. Der Geruch des Fastenden ist bei Allah noch viel süßer als der Duft von Parfüm.

Ich trage euch auf, von eurem Vermögen Zakah zu geben. Das Gleichnis dessen ist das eines Kämpfers, der im Gefecht von den Feinden als Geisel genommen wurde. Sie haben seine Hände an seinen Hals gefesselt und ihn auf das Schlachtfeld gebracht, um ihn hinzurichten. Da sagte er zu ihnen: „Ich werde mich von euch freikaufen, mit allem was ihr wollt, ganz egal ob es viel oder wenig ist“ – und so kaufte er sich frei.

Ich trage euch auf, Allahs andauernd zu Gedenken. Das Gleichnis des Gedenkens Allahs ist das eines Mannes, der von seinen Feinden gejagt wurde, bis er zu einer Festung gelangt, die für seine Feinde unbezwingbar ist, in der er in der Lage ist, sich selbst zu schützen. Genauso werdet ihr vor den Angriffen des Shaytan nicht sicher sein, außer durch das Gedenken Allahs.“

Der Prophet e fügte darauf hin hinzu:

„Und ich befehle euch fünf Dinge, die Allah mir befohlen hat: Unterwerfung, Gehorsam, Jihad, Auswanderung und das Gemeinschaftsgebet. Wer auch immer sich von der muslimischen Gemeinschaft entfernt und sei es nur um eine Handspanne, der hat sich selbst aus dem Islam befördert und wird in diesem Zustand verweilen, bis er zurückkehrt. Derjenige, der etwas von den Jahiliya-Behauptungen vertritt, wird von den Höllenbewohnern sein.“ Da fragte jemand: „Oh Gesandter Allahs, selbst wenn er betet und fastet?“ Worauf hin er e antwortete: „Selbst wenn er betet und fastet. Also ruft zu dem, was Allah bestimmt hat. Er ist es, der euch Muslime genannt hat, Gläubige, Diener Allahs.“

Der Prophet e erwähnte, dass es keinen Schutz vor dem Shaytan gibt, außer durch das Gedenken Allahs. Genau dies ist in der Sure An-Nas gemeint, in der der Shaytan als der Einflüsterer beschrieben wird, der sich davonschleicht, wenn Allahs Name erwähnt wird. Wenn man aber vom Gedenken Allahs ablässt, dann wird der Shaytan das Herz erfassen und seine teuflischen Einflüsterungen beginnen, die der erste Schritt zu vielerlei Übel sind. Um sich vor dem Shaytan zu schützen, wird der Mensch nichts besseres finden, als das Gedenken Allahs.



9. Al-Wudhu und das Gebet

Zu den besten Mitteln des Schutzes gehören die rituelle Waschung und das Gebet. Dies gilt besonders im Fall von Zorn, Wut und Begierde. Diese Gefühle sind ein Feuer, das in den Herzen der Menschen lodert, wie der Prophet e sagte. Die Überlieferung wird berichtet von Abu Sa´id Al-Khudari und ist bei At-Tirmidhi zu finden. Der Prophet e sagte:
„Wahrlich der Zorn ist eine lodernde Flamme im Herzen des Menschen. Seht ihr nicht seine roten Augen und angeschwollenen Halsschlagadern? Wer etwas derartiges fühlt, der soll sich dem Boden zuwenden [beten].“

In einer anderen Überlieferung wird erwähnt:
„Shaytan ist aus Feuer erschaffen worden und Feuer wird mit Wasser gelöscht.“ (Ahmad)


Der Mensch kann seinen brennenden Zorn und seine Begierde nicht effektiver bekämpfen als durch die rituelle Waschung und das Gebet. Denn diese Gefühle sind ein Feuer, dass durch die rituelle Waschung gelöscht wird. Wenn das Gebet demütig und in völliger Unterwerfung verrichtet wird, dann werden dadurch alle Spuren dieses Feuers beseitigt. Diese Tatsache benötigt keine weiteren Beweise, denn sie wird durch die Erfahrung eines jeden bewiesen.



10. Sich von überflüssigen Blicken, Gesprächen, Essen und Zusammensein mit Menschen fernhalten

Shaytan nutzt diese vier Türen, um sich einen Weg zum Menschen zu bahnen und die Kontrolle über ihn zu bekommen. Blicke, die nicht notwendig sind führen zu Bewunderung und diese Bewunderung regt die Vorstellung des Bewunderten im Herzen an, wodurch man damit beschäftigt wird immer mit dem Bewunderten zusammen sein zu wollen. Offensichtlich ist also der erste Schritt zu dieser Versuchung der unnötige Blick. Im Musnad von Imam Ahmad wird berichtet, dass der Prophet e sagte:

„An-Nadhra [der verbotene Blick] ist ein giftiger Pfeil des Shaytan. Derjenige, der seinen Blick für Allah senkt, den wird Allah mit einer Süße belohnen, die er in seinem Herzen fühlen wird, bis er stirbt.“

Die meisten, wenn nicht alle großen Katastrophen werden durch unnötige Blicke ausgelöst.



Was unnötiges Sprechen angeht, so öffnet es viele Türen zum Schlechten, die alle Eingänge für den Shaytan und seine Helfer sind. Sich von diesen Gesprächen fernzuhalten schließt alle Türen und Eingänge. Wie viele Kriege wurden aufgrund eines einzigen Wortes geführt?

Daher sagte der Prophet e zu Mu`adh:

„Werden die Menschen denn aufgrund von etwas anderem auf ihren Gesichtern ins Feuer geworfen, als was ihre Zungen geerntet haben?“ (Ahmad)

At-Tirmidhi berichtet, dass einige der Gefährten des Propheten e nach dem Tod eines Ansar sagten: „Tuba für ihn.“ Der Prophet e fragte:

„Woher wisst ihr das? Vielleicht hat er über etwas geredet, was ihn nicht betraf oder er war geizig in Dingen, die nicht verringert hätten, was er hatte.“


Die meisten Sünden werden durch unnötiges Sprechen und Schauen verursacht, denn sie sind vom Shaytan häufig benutzte Mittel, da weder die Zunge noch die Augen genug bekommen oder müde werden.

Dies ist ein Unterschied zum Verlangen des Bauches, der wenn er gefüllt ist, den Menschen nicht veranlasst nach Essen zu verlangen. Die Augen und die Zunge werden dahingegen nie erschöpft, wenn man ihnen die Möglichkeit gibt zu schauen und zu reden. Die möglichen Gefahren die von ihnen ausgehen sind also vielfältig und und schwerwiegend. Die Gefährten des Propheten e warnten häufig vor unnötigen Blicken und zu viel Reden. So wurde gesagt: „Nichts braucht eine lange Haftstrafe außer der Zunge.“
Was das Übertreiben beim Essen angeht, so führt dies zu verschiedenen Übeln. Es regt den Körper zum Begehen von Sünden an und macht ihn faul. Die wegen des Bauches und übertriebenem Essen begangenen Verbrechen sind viele und genauso viele sind die Gottesdienste, von denen man deswegen ablässt. Wer sich vor dem Übel des Bauches schützt, ist vor großem Übel geschützt. Der Shaytan kann einen Menschen eher angreifen, wenn er einen vollen Bauch hat. Daher sagte der Prophet e:
„Verkleinert die Eingänge des Shaytans durch das Fasten.“ (Al-Buchari, Muslim)


Und er e sagte ebenfalls:

„Wahrlich, der Mensch füllt kein schlechteres Behältnis als seinen Bauch.“ (At-Tirmidhi)


Wenn die Sättigung des Bauches ausschließlich zu Vernachlässigung des Gedenkens Allahs führen würde, dann würde es ausreichen um darauf zu verzichten. Wenn man nur eine Stunde lang vergisst Allahs zu gedenken, schafft es der Satan Macht über einen zu erlangen und bringt einen dazu, seine Hoffnungen, Wünsche und Gelüste erfüllen zu wollen. Denn wenn der Bauch zufrieden ist, dann ist der Nafs des Menschen gestärkt und klopft an die Tür der Gelüste. Wenn er aber Hunger hat, dann wird der Nafs beruhigt, gefügig und besänftigt.



Unnötige Kontakte mit Menschen stellen eine chronische Krankheit dar, die zu jeder Form des Übels führt. Durch sie sind viele Segnungen verloren gegangen. Tief wurzelnde Feindschaft und Hass werden dadurch in den Herzen der Menschen gesät, die nur schwer wieder zu entreißen sind. Übertreibung führt nicht nur in diesem Leben zum Verlust sondern auch im Jenseits.

Der weise Mensch sollte entsprechend seines Bedarfs mit den Menschen Kontakt haben. Dazu werden die Menschen in vier Gruppen eingeteilt; Wenn man mit zweien von ihnen verkehrt, dann findet der Shaytan einen Weg zum Herz.



Die erste Gruppe:

Diese Leute sind so wichtig wie das Essen. Es sind die Leute mit denen man unbedingt am Tag und in der Nacht verkehren muss. Wenn man von ihnen bekommt, was man braucht, dann sollte man sie verlassen, bis man sie wieder braucht. Dies sind die Gelehrten, die stabil sind in ihrem Wissen und ihrem Glauben an Allah, Seine Befehle, den Fallen Seiner Feinde, den Krankheiten der Herzen und deren Behandlung. Sie sind die Rufer zu Allah, Seinem Buch und Seinem Gesandten. Mit solchen Menschen zu verkehren, führt zu Erfolg und Wohlergehen.



Die zweite Gruppe:

Dies sind die Leute mit denen es nötig ist Kontakt zu haben, in der Form wie man auch Medizin zu sich nimmt, wenn man sie braucht. Solange die Person gesund ist, braucht sie sie nicht. Es sind die Leute ohne die man nicht auskommt wenn es um Versorgung, Handel, Partnerschaft, Beratung, medizinische Behandlung usw. geht.



Die dritte Gruppe:

Das Verkehren mit diesen Leuten ist wie eine Krankheit, mit ihren verschiedenen Gefahrenstufen und Intensitäten. Das Zusammensein mit manchen von ihnen ähnelt einer unheilbaren, chronischen Seuche; es führt nie zum Erfolg, weder im Diesseits noch im Jenseits. Eher werden sie einen dazu bringen sein Leben zu verkaufen, seine Seele oder gar beides. Sich mit diesen Leuten zu treffen und mit ihnen Zeit zu verbringen ist so schlimm wie die letzte Krankheit eines Menschen, die zu seinem Tod führt. Manche von ihnen sind unwissende Dummköpfe, die weder von Dingen sprechen von denen man profitieren kann, noch still sind, damit sie von einem profitieren können. Diese Leute kennen sich selbst nicht und können somit auch ihre Stellung nicht richtig einschätzen. Wenn sie sprechen, dann wirken ihre Worte so schmerzhaft wie ein Peitschenhieb, der das Herz des Gläubigen trifft. Sie selbst bewundern dabei ihre Art und Weise zu Leuten zu sprechen. Jedes Mal wenn sie sprechen, ist es als ginge von ihnen ein übler Geruch aus, wobei sie selbst denken, dass es Parfüm ist, dass den Raum mit seinem Duft erfüllt.

Es wird über Imam Ash-Shafi´i berichtet, dass er sagte: „Jedes Mal, wenn eine schwere [wie oben beschrieben; anstrengende oder belastende] Person neben mir sitzt, stelle ich fest, dass die Seite auf der sie sitzt niedriger ist als die, auf der ich sitze.“

Einmal sah ich wie unser Sheikh Ibnu Taymiyah, möge Allah seine Stellung erhöhen, genug davon hatte einen Mann dieser Sorte zu ertragen. Der Sheikh drehte sich zu mir und sagte: „Mit einer schweren Person Kontakt zu haben, ist wie Quartalsfieber, dass alle vier Tage wiederkommt.“ Und er fügte hinzu: „Aber unsere Seelen verfallen diesem Fieber, bis es ganz normal für uns wird.“

Allgemein ist die Gesellschaft solcher Leute, sei sie notwendig oder nicht, eine Belastung für die Seele. Wenn man in seinem Leben mit der Notwendigkeit mit solchen Leuten Kontakt zu haben geprüft wird, dann sollte man ihnen mit gutem Benehmen entgegnen, bis Allah einem einen Ausweg bereitet.



Die vierte Gruppe:
Dies sind die Leute, deren Gesellschaft zum Untergang und zur Zerstörung führen. Mit solchen Leuten Kontakt zu haben ist, als hätte man Gift geschluckt. Seht ihr, wie zahlreich sie vorhanden sind? Möge Allah ihre Anzahl verkleinern! Sie sind die Leute der Erneuerung und der Fehler, die Feinde der Sunna des Propheten e, die andere davon überzeugen sich von ihr zu entfernen und sich ihr entgegengesetzt zu verhalten. Sie sind die, die die Menschen vom Wege Allahs abhalten und darin etwas Erfundenes suchen. Sie machen die Sunna zur Bid´a und die Bid´a zur Sunna, Rechtschaffenheit zu Perversion und Perversion zu Rechtschaffenheit.

Wenn man den Monotheismus von dem womit sie es in Verbindung bringen loslöst, dann behaupten sie, man würde die Ehre der demütigen und rechtschaffenen Menschen schmälern. Wenn man sich an die reine Sunna des Propheten e hält, dann sagen sie, man würde die berühmten Imame missachten. Wenn man Allah das zuschreibt, was Er sich selbst und der Prophet e Ihm zugeschrieben haben, nicht mehr und nicht weniger, dann beschuldigen sie einen, von denen zu sein, die Allah mit etwas Erschaffenem vergleichen. Wenn man das Gute gebietet, was Allah und Sein Gesandter e befohlen haben und das Schlechte verbietet, was von Allah und Seinem Gesandten e verurteilt wurde, dann sagen sie, man wäre irregeleitet. Wenn man der reinen Sunna folgt und das was fälschlicherweise hinzugefügt wurde weglässt, dann schimpfen sie einen Erneuerer. Wenn man sein Leben dem Dienen Allahs widmet und das diesseitige Leben geringschätzt, dann werden sie sagen, man wäre besessen. Wenn man den eigenen, richtigen Weg für ihre ketzerischen Ansichten verlässt, dann wird man bei Allah zu den Verdorbenen gehören und bei ihnen ein Heuchler sein.

Das einzige Ziel eines jeden sollte es sein, nur und ausschließlich Allah zufrieden zu stellen, selbst wenn dies den Zorn der anderen mit sich bringt.

Man sollte sie nicht beklagen und sich auch nicht von ihren Verschwörungen und ihrem Hass beeinflussen lassen. Die vier Wege des Shaytan, unnötige Blicke, unnötiges Reden, Essen und Zusammensein mit Leuten, sind die Wurzeln allen Übels. Derjenige, der sein Herz vor diesen Eingängen schützt und den anderen Richtlinien der zehn Mittel gegen das Übel des Shaytan folgt, wird wohlhabend und erfolgreich sein. Außerdem versperrt diese Person sich den Weg zur Hölle und öffnet sich die Türen der Barmherzigkeit. Womöglich wird sie sogar von seinem Volk dafür gelobt werden, wenn sie stirbt und dies als Folge ihrer Taten, denn die Gottesfürchtigen werden bei ihren Beerdigungen gelobt, während die Gottlosen jeden Morgen gelobt werden.

Und Allah ist der Allwissende der Allhörende

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